Vor drei Wochen flogen mir in einem überfüllten Bus mit lärmenden Schulkindern zur Mittagszeit bei der Fahrt durch die Landschaft um Lüneburg herum philosophische Gedanken und Metaphern zu meinem Tun in der Zeit seit meinem letzten Blogbeitrag zu. Ich notierte sie auf der Rückseite eines Papiers, das anderen Zwecken diente. Seither sind sie unauffindbar und bleiben verschollen … Ein Novum, und ich bin überzeugt davon, dass sie wieder auftauchen, sobald dieser Beitrag veröffentlicht ist.
Es war halt eine sehr ereignisreiche, bunte Zeit, hauptsächlich geprägt von der Auseinandersetzung mit der für mich ganz und gar neuen E-Book-Herstellung, hier von „An Orange in Winter“. Die amerikanische Autorin Margaret A. McQuillan weilte in der zweiten Juniwoche in Lüneburg und wir, die Arbeitsgruppe der Geschichtswerkstatt und ich, hatten u.a. zwei Arbeitstreffen. Nach der Darstellung der Ergebnisse aus meinen Recherchen und Beratungen zum Marketing und Vertrieb von E-Books, nur einem Teil des digitalen Publishings, und der infrage kommenden Software für dieses E-Book entschieden wir zielgruppengemäß über die Herstellungsweise und handelten die Vertragsmodalitäten zwischen der Autorin, der Geschichtswerkstatt und mir aus. Ich erhielt einen weiteren Schwung Bildmaterial aus dem Familienarchiv.
Eine Feierstunde im Lüneburger Museum, dem Margaret A. McQuillan eine lange nach der Vertreibung ihrer Großeltern und ihres Vaters aus Hitler-Deutschland verschollen gebliebene Menora als Dauerleihgabe übergab, so dass ihre Familie in Lüneburg präsent bleibt, und ein wunderbares Klezmer-Konzert im Kloster Medingen waren weitere Höhepunkte während dieser knappen Woche.
In derselben Woche fand noch die routinierte Herstellung des von mir schon 1996 gestalteten und seither nahezu unverändert erscheinenden „Literaturfaltblatt für die Region Lüneburg“ mit den Veranstaltungen vom Juli bis Dezember 2015 für das Literaturbüro Lüneburg statt. Bis die Druckdatei herausgeht, vergeht kaum ein Tag ohne Aktualisierungen, denn bis zum Schluss können sich Programmänderungen bei den vielen Anbietern ergeben.
Und mein ghanaischer Kunde will so schnell wie möglich ein Give-away-Produkt entwickelt und produziert haben, so dass ich auch dazu mit vielen Menschen aus verschiedenen Berufszweigen kooperierend und koordinierend im Austausch stehe.
Ja, ich lebe Diversity – mit Respekt, Authentizität und Empathie. Die Unterschiedlichkeit von Menschen mit ihren je eigenen Charakteren und Fähigkeiten, die ihren Ursprung in verschiedenen Lebensumständen und kulturellen Prägungen haben, ist in der Zusammenarbeit nur lehrreich und bereichernd.
Aus diesem Ansporn besuch(t)e ich Veranstaltungen, auf denen ich Gleichgesinnte antreffe: in Hamburg im Januar im Museum für Arbeit die Premiere von AUGENHÖHE – Film und Dialog und im März auf Kampnagel den XING-Kongress „Work in Progress – Der Wert der Arbeit“. – Auf dem Kongress wollte ich unbedingt Prof. Dr. Peter Kruse kennenlernen, doch leider musste er vor dem Beginn der Podiumsdiskussion zu „Strategien für die Arbeitswelt von morgen“ abreisen. Nur wenige Wochen später erfuhr ich von seinem viel zu frühen Tod. Nun bleibt uns nur noch YouTube, um ihm weiterhin zu begegnen und seine klugen Gedanken aufzunehmen und zur Arbeitswelt weiterzutragen. Ich vermisse ihn. – XING Spielraum hatte Diversity im Fokus: „Was wir brauchen, ist ein Diskurs über das, was verbindet. Nicht das andersartige Nebeneinander bringt uns weiter, sondern das Erkennen der Ähnlichkeiten …“ (der Link zum Zitat im spielraum.xing – im-fokus/diversity/ – ist inzwischen leider nicht mehr existent).
Auch wenn es etwas weit hergeholt scheint, bin ich der Meinung, dass auch E-Books, weltweit gelesen, Diversity befördern können.
Ein Beitrag zum Thema „Buchherstellung“, Schwarzaufweiss Evelyn Kuttig
Fotos: Evelyn Kuttig
aktualisiert: 8. Dezember 2022 – Link zur Landeszeitung „Menora als Dauerleihgabe“ nicht mehr gültig