2008 fragte mich ein guter Freund, ob ich nicht auch Lust hätte, einen eigenen Blog zu führen und regelmäßig zu bloggen.
Mein Traum war es damals eher, Bücher zu schreiben. Ich hatte schon einige Ideen zu Papier gebracht, bzw. auf der Festplatte abgespeichert, kam aber mit diesem Traum nicht so recht voran. Wir schrieben das Jahr 2008. Es gab zwar damals schon Dienstleister, die Autoren dabei halfen, im Print-on-Demand-Verfahren ein Buchprojekt zu realisieren, dennoch war das Selfpublishing längst nicht so verbreitet wie heute. Kein Wunder: E-Books veröffentlichte man meistens als PDF zum Herunterladen, denn E-Book-Reader gab es noch nicht. Doch wer wollte schon längere Zeit am PC sitzen und auf den Bildschirm starren, um ein E-Book zu lesen? Ich wollte es nicht. Die Zeit für meine Bücher schien mir noch nicht gekommen.
Also entschied ich mich erst einmal fürs Bloggen und sagte meinem Freund zu. Ich eröffnete auf WordPress einen kostenlosen Blog, und wir stachelten uns mit einem kleinen Wettbewerb gegenseitig zum Schreiben an: Jeder sollte einmal pro Woche einen Blogartikel schreiben.
Meine ersten Blogtexte waren fast alles Geschichten aus meinem Leben. Ich führte diesen Blog tatsächlich wie eine Art öffentliches Tagebuch. Ich schrieb über wundervolle Begegnungen am Bahnhof, über Dinge, die mich ärgerten, und wie ich den Ärger überwand, und über Dinge, für die ich dankbar war.
Zwei Jahre lang schrieb ich auf diesem Blog relativ regelmäßig. Dann gründete ich einen neuen.
Wie aus der Bloggerin doch noch eine Buchautorin wurde
Irgendwann fing ich an, mir Gedanken darüber zu machen, was aus den ganzen Geschichten werden sollte, da ich den ersten Blog ja nicht mehr weiterführen wollte. Mir kam die Idee, ein Buch daraus zu machen. Es war bereits 2014, Selfpublishing war hoch im Kurs, und der Markt für E-Books fing an immer mehr zu boomen.
Sobald ich diese Entscheidung getroffen hatte, merkte ich, dass es mich viel Mut kostete, diese Geschichten als Buch zu veröffentlichen. Was mir beim Bloggen immer so leicht fiel, einfach zu schreiben und zu veröffentlichen, ging bei einem Buch nicht so einfach. Ein Buch, das irgendwann gedruckt vorliegen sollte, erschien mir viel schwerer zu realisieren als ein Blog.
Dennoch wagte ich mich an dieses Projekt. Ich schaute mir meine inneren Blockaden an und löste zunächst Glaubenssätze auf, wie z. B. diese: „Ich bin nicht gut genug.“ „Wer will das schon lesen, was ich schreibe.“ „Was ist, wenn ich negative Kritiken bekomme?“ „Vielleicht kauft das Buch keiner.“ Dann machte ich mich an die Umsetzung.
Ich suchte die besten Geschichten aus dem ersten und dem zweiten Blog aus und überarbeitete sie so, dass sie für das Buch passten. Dann überlegte ich mir einen passenden Titel, indem ich in einen entspannten Zustand ging und über die Inhalte reflektierte. Plötzlich war der Titel da: Wenn das Leben Geschenke macht. Es gab dann noch mehrere Schritte, wie die Recherche, ob der Titel frei war und etliche Überarbeitungen und Korrekturen, bevor das Buch dann bei BoD Books on Demand™ erschien.
Meine Mission: Mut zu machen, den Traum vom eigenen Buch zu verwirklichen
Natürlich blieb es nicht bei diesem einen Buch. Ich habe einfach eine so große Leidenschaft für Bücher, ein Grund dafür, weshalb ich u. a. Buchwissenschaft studierte.
Mir wurde auch klar, dass ich es liebe, Menschen Mut zu machen, ihre Bücher zu schreiben und sie beim Schreibprozess zu begleiten. Schon 2010 hatte ich meinen ersten Buchcoaching-Kunden, den ich Schritt für Schritt beim Schreiben seines Ratgebers begleiten durfte. Es war eine wundervolle Erfahrung, und wir waren beide glücklich, als ein bekannter Verlag ihm die Zusage machte, das Buch zu veröffentlichen.
Mir wurde bewusst, dass es noch mehr Menschen geben musste, die davon träumen, ein Buch zu schreiben, die sich aber vielleicht nicht trauen oder nicht wissen, wie sie ein so großes Projekt angehen können.
Seit 2003 hatte ich schon regelmäßig ganzheitliche UnternehmerInnen als Schreibcoach beim Texten ihrer Flyer und Internet-Seiten begleitet. 2010 entschied ich mich dafür, auch das Buchcoaching, speziell für Selbsthilfe-Ratgeber, in mein Portfolio mit aufzunehmen. Der Erfolg mit meinem ersten Kunden bestärkte mich darin.
Natürlich begann ich, parallel wieder auf meinem Blog Tipps zu den Themen „Schreiben“ und „Selfpublishing“ zu geben. Parallel schrieb ich ein E-Book, was man sich damals als PDF-Datei herunterladen konnte. Schon für dieses Buch kreierte ich Übungen, mit denen man Schritt für Schritt seinen Ratgeber schreiben konnte.
2015 überarbeitete ich dieses Buch und brachte es als E-Book und Paperback mit dem Titel Mach aus deinem Herzensthema ein Buch! heraus. Auch hierfür waren die schon bestehenden Blogartikel wieder eine gute Ergänzung.
Mein großes Anliegen ist es, den Menschen Mut zu machen, überhaupt erst einmal zu schreiben und die persönliche Schreibstimme zu entdecken. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht so leicht ist, mit dem Schreiben eines Buches zu beginnen und es bis zum Ende durchzuhalten. Für den Anfang habe ich deshalb Übungen entwickelt, mit denen man seine persönliche Schreibstimme finden kann. Den Prozess, einen Ratgeber zu schreiben, habe ich in viele kleine Schritte aufgeteilt, die immer wieder eine Übung beinhalten, die beim Schreiben weiterhilft.
Ich möchte jedem Mut machen, das Buch, was er in sich trägt, in die Welt hinauszulassen. Manchmal kann ein Blog ein guter Anfang sein, so wie bei mir auch. Aber dann darf auch irgendwann der nächste Schritt folgen, das eigene Buch.
Mehr im Internet:
Lebe Deine einzigartige Kreativität!
Foto: Rosel Grassmann
Ein Gastbeitrag von Anne-Kerstin Busch zum Thema „Buchherstellung“, Evelyn Kuttig
Nun verrate ich mal: Ich buchte vor drei Jahren über XING ein Online-Seminar gegen SCHREIBBLOCKADE bei Anne-Kerstin Busch und weiß, dass sie überaus wirkungsvolle Übungen anbietet. Diese halfen mir richtiggehend auf die Sprünge 🙂